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Fleisch ist schädlicher für das Klima als die Ölindustrie

Geht es um den Klimawandel, dann denken die meisten Leute an Flugzeuge, Autos oder die rauchenden Schornsteine der Fabriken. Was viele aber nicht wissen: Tierische Lebensmittel belasten die Klimabilanz ganz erheblich. Denn Fleisch oder Milchprodukte sind in der Herstellung und Produktion viel energieaufwändiger als Gemüse und Obst. Wie sehr Fleisch und Milchprodukte dem Klima schaden, zeigt eine Studie des Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) sowie der Umweltorganisation GRAIN.

Ergebnisse der Studie für das Klima

Die Zahlen der Studie sind schockierend: Die Treibhausgas-Emissionen pro Jahr der fünf weltgrößten Fleisch- und Molkereikonzerne liegen auf Augenhöhe mit denen von ExxonMobil und deutlich über denen von Shell oder BP (ExxonMobil, Shell und BP sind international tätige Mineralölunternehmen). Untersucht wurden dabei die 35 weltweit größten Fleisch- und Molkereikonzerne. Zusammengerechnet produzieren 20 dieser Unternehmen mehr Emissionen als Länder wie Deutschland, Kanada, Australien oder Frankreich! Viele der Unternehmen gaben allerdings keine oder viel zu niedrige Werte ihrer Treibhausgas-Emissionen an. Lediglich Nestlé, Danone, Friesland/Campina und NH Foods lieferten vollständige Emissionsschätzungen.

Grund für die hohen Treibhausgasemissionen in der Fleisch- und Milchproduktion sind vor allem die Rinder, die beim Verdauen große Mengen an Methangas ausstoßen. Auch durch die Futtermittelproduktion sowie die Verarbeitung und der Transport von Fleisch und Milchprodukten entstehen weitere Emissionen. So ist beispielsweise die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch genauso schädlich für das Klima wie eine 250 km lange Autofahrt. Der gesamte Treibhausausstoß von einem Kilogramm Fleisch entspricht etwa 36,4 Kohlendioxid.

Doch leider ist keine Besserung für das Klima in Sicht. Der Fleischkonsum wächst immer weiter an – bis 2030 soll der weltweite Fleischkonsum um 30 % ansteigen. Dies bringt enorme Klimaschäden mit sich. Nach Berechnungen von Greenpeace müsste der jährliche Fleischverzehr bis 2030 auf 22 Kilo, bis 2050 sogar auf 16 kg pro Person sinken, um den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Zusammenfassung:

  • Die fünf größten Fleisch- und Milchkonzerne der Welt sind für mehr Treibhausgas-Emissionen verantwortlich als ExxonMobil, Shell oder BP
  • Bis 2050 müssen wir die globalen Emissionen um 38 Milliarden Tonnen reduzieren, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen
  • Die meisten der 35 größten Fleisch- und Molkereikonzerne legen ihre Emissionen gar nicht oder fehlerhaft offen. Nur insgesamt vier Unternehmen lieferten vollständige Emissionsschätzungen

Tipps für eine klimabewusste Ernährung

Um die weltweiten Treibhausgas-Emissionen zu senken, sollten wir den Konsum von Fleisch deutlich reduzieren. Forscher der Universität Lancaster zeigten, dass ein Verzicht auf Fleisch die Emissionen aus Lebensmitteln um bis zu 35 % vermindern kann. Außerdem sollte mehr Gemüse und Obst verzehrt werden und bevorzugt Saison- sowie Bioprodukte auf dem Teller landen. Auch eine aktuelle Studie der Universität Oxford verdeutlicht, welche große Rolle der Verzicht tierischer Lebensmittel für den Umweltschutz spielt. Hier liest du mehr zu diesen Ergebnissen.

Quellen: