Klimaneutraler Versand - ab 49 € versandkostenfrei
Bestellung bis 13:00 Uhr: Versand i. d. R. am gleichen Tag

Essentielle Aminosäuren und ihre Aufgaben

Aminosäuren spielen in unserem Körper eine lebenswichtige Funktion. In erster Linie sind sie als proteinogene Aminosäuren am Aufbau von Proteinen beteiligt. Weiterhin werden sie für zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Organismus beispielsweise zur Bildung von Antikörpern oder Enzymen sowie für die Synthese von Hormonen und Neurotransmittern benötigt. Es gibt 21 proteinogene Aminosäuren, sie werden in essentiell und nicht-essentiell unterteilt.

Essentielle Aminosäuren (kurz EAA)

Eine Aminosäure, die der Körper zum Überleben benötigt, aber nicht selbst bilden kann, wird als essentiell bezeichnet. Solche Aminosäuren müssen über die Nahrung oder Supplemente zugeführt werden.

Insgesamt gibt es acht essentielle Aminosäuren. Dazu zählen Leucin, Isoleucin, Valin, Phenylalanin, Tryptophan, Methionin, Threonin und Lysin. Es gibt aber auch Aminosäuren, die in bestimmten Situationen nicht oder nicht in ausreichenden Mengen bereitgestellt werden können, so z. B. bei verschiedenen Erkrankungen, Enzymdefekten, im Wachstum sowie bei hoher körperlicher Aktivität. Diese Aminosäuren werden als semi-essentiell bezeichnet und beinhalten die Aminosäuren Arginin, Cystein, Tyrosin, Glutamin, Serin und Histidin. Histidin ist allerdings nur im Säuglings- bzw. Kleinkindalter essentiell.

Alle anderen Aminosäuren können unter normalen Bedingungen und mit ausreichender Menge Stickstoff selbst gebildet werden.

Interessant zu wissen: Streng genommen sind nur Threonin und Lysin absolut essentiell, da die anderen Aminosäuren aus ihren entsprechenden Ketosäuren transaminiert werden können. Bei Threonin und Lysin erfolgt die Transaminierung irreversibel (= nicht umkehrbar).

BCAA – Leucin, Isoleucin und Valin

Die drei Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin zählen zu den verzweigtkettigen Aminosäuren (branched chain amino acids = BCAAs). Im Gegensatz zu den anderen Aminosäuren, die in erster Linie in der Leber verstoffwechselt werden, baut unser Körper die BCAAs hingegen direkt im Muskel ab. Sie sind daher in erster Linie am Aufbau der Muskulatur beteiligt, sie besitzen somit eine anabole (aufbauende) Wirkung und dienen den Muskelzellen als Energielieferant.

Diverse Studien zeigen außerdem, dass die Regeneration nach dem Training durch eine Supplementation der verzweigtkettigen Aminosäuren verbessert werden kann und weniger Muskelschäden sowie Muskelkater entstehen. Mehr zum Thema BCAA und Muskelkater erfährst du in unserem Blogbeitrag.

Zudem regen BCAAs die Insulinausschüttung an. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel reguliert und die Aufnahme von Aminosäuren in die Muskulatur und die Leber beschleunigt.

Zu unserem BCAA-Pulver gelangst du hier.

Phenylalanin

Phenylalanin ist die Vorstufe der Aminosäure Tyrosin. Wenn ausreichende Mengen Phenylalanin vorhanden sind, kann in der Leber Tyrosin gebildet werden. Reicht die Menge jedoch nicht aus, so muss auch Tyrosin mit der Nahrung aufgenommen werden. Ein Beispiel dafür ist die Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie. Hier ist die Umwandlung von Phenylalanin zu Tyrosin gestört. Tyrosin wird zur essentiellen Aminosäure.

Phenylalanin ist an der Synthese von verschiedenen Hormonen wie Adrenalin, Noradrenalin und dem Neurotransmitter Dopamin beteiligt. Es ist zudem wichtig für die Bildung der beiden Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Auch der Pigmentfarbstoff der Haut, Melanin, wird aus Phenylalanin gebildet. Dieser befindet sich in der Haut, den Haaren sowie in der Aderhaut und Iris des Auges.

Tryptophan

Tryptophan ist in erster Linie Vorstufe von Serotonin, einem Neurotransmitter, der auch als „Glückshormon“ bekannt ist. Serotonin soll unsere Stimmung beeinflussen, indem es Gefühle wie Zufriedenheit und Ausgeglichenheit fördert. Außerdem hat es eine beruhigende Wirkung und stimuliert die Gedächtnisleistung. Da Serotonin im Gehirn in Melatonin umgewandelt wird, hat Tryptophan indirekt auch einen positiven Einfluss auf unseren Schlaf.

Zudem ist Tryptophan für die Bildung von Niacin (Vitamin B3) im Körper wichtig. Wichtige Informationen zu Niacin findest du hier.

Methionin

Methionin stellt zusammen mit Cystein die Hauptschwefelquelle in der Nahrung des Menschen dar. Sie wird zur Bildung der Aminosäure Cystein benötigt, jedoch nicht umgekehrt. Daher ist Methionin essentiell und Cystein bedingt essentiell.

Methionin ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, da es eine bestimmte chemische Verbindung (Methylgruppe) an weitere Stoffe abgibt. So zum Beispiel an Carnitin, Creatin und Taurin, die insbesondere im Sport relevant sind.

Auch der Selenstoffwechsel ist methioninabhängig, das bedeutet, dass Methionin an der Aufnahme des Spurenelements Selen beteiligt ist. Auch in unserem Selen-Supplement liegt Selen in der Verbindung Selenmethionin vor.

Lysin

Lysin ist in erster Linie für die Produktion von Kollagen und Elastin von Bedeutung. Da das Bindegewebe aus kollagenen und elastischen Fasern besteht, ist Lysin für die Stärkung des Bindegewebes wichtig. Denn nur wenn ausreichend stützende Kollagenfasern gebildet werden, können Cellulite, Besenreißer, Dehnungsstreifen oder Krampfadern vorgebeugt werden. Alles weitere zur Stärkung des Bindegewebes und Lysin erfährst du in folgendem Blogbeitrag.

Die Aminosäure spielt aber nicht nur eine wichtige Rolle bei der Kollagensynthese, sondern hat auch eine entscheidende Funktion innerhalb des Immunsystems. So soll sich eine Supplementation von Lysin positiv auf eine Herpes-Infektion auswirken. Hier liest du mehr dazu.

Des Weiteren hat Lysin als Vorstufe von Carnitin eine besondere Bedeutung.

Threonin

Threonin kommt wie auch Lysin häufig im Kollagen des Bindegewebes vor und ist damit wichtig für die Substanz der Knochen, Zähne, Sehnen und Bänder.

Threonin ist zudem für die Produktion von Antikörpern und Immunglobulinen von Bedeutung, welche für ein gute Immunabwehr unabdingbar sind. Zudem kommt Threonin in den Schleimstoffen (Mucine) unseres Körpers vor. Mucine schützen beispielsweise den Magen vor starken Säuren.

Wie merke ich mir die essentiellen Aminosäuren jetzt am besten?
Du möchtest dir die essentiellen Aminosäuren gerne leichter merken? Dann haben wir eine kleine Eselsbrücke für dich:

Phänomenale Isolde trübt metunter Leutnant Valentins lüsterne Träume.

  • Phenylalanin
  • Isoleucin
  • Tryptophan
  • Methionin
  • Leucin
  • Valin
  • Lysin
  • Threonin
Oder noch einfacher: PheTTVILLM (gesprochen: Fettfilm)

P.S.: Du bist dir vielleicht unsicher, ob du jetzt lieber BCAA oder EAA supplementieren solltest? Kein Problem, wir haben die Antwort in folgendem Blogbeitrag.

Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21222129/ https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/protein/?L=0 Biesalski H. K. und Grimm P. (2007) Taschenatlas Ernährung. Thieme Verlag, 4. Auflage, Stuttgart. Heinrich P. C., Mueller M. und Graeve L. (2014) Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie. Springer-Verlag, 9. Auflage, Berlin Heidelberg.