10 Gründe für eine vegane Lebensweise
Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich rein pflanzlich. Mittlerweile gibt es deutschlandweit etwa 1,3 Millionen Veganer*innen, die Tendenz ist steigend. Doch warum leben diese Personen vegan? In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir 10 gute Gründe für eine vegane Lebensweise.
10 Gründe: Warum eine vegane Lebensweise?
- Ethik
- Tierschutz
- Umwelt
- Welthunger
- Übergewicht
- Krebs
- Entzündliche Erkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Genuss
- Nachhaltigkeit
Der wahrscheinlich häufigste Grund für eine vegane Lebensweise ist die ethische Einstellung. Vegan lebende Menschen möchten nicht, dass Tiere für ihre Lebensweise sterben oder ausgebeutet werden. Die Massentierhaltung ist Ausdruck der Ausbeutung der Tiere, welche folglich ethisch nicht vertretbar ist.
Derzeit essen die Deutschen in ihrem Leben durchschnittlich über 1000 Tiere. Um diesen immensen Fleischkonsum der Verbraucher zu decken, müssen die Tiere auf engstem Raum gehalten werden. In der sogenannten Massentierhaltung werden Tiere nur noch als Ware betrachtet. Ihre natürlichen Bedürfnisse können sie so nicht ausleben.
Doch nicht nur die Fleischproduktion greift auf solch eine Haltung zurück, sondern auch die Ei- oder Milchindustrie. Milchkühe werden künstlich befruchtet um Milch zu geben, nach wenigen Jahren werden sie dann aufgrund der sinkender Milchleistung getötet. Männliche Küken werden kurz nach der Geburt geschreddert, da sie keine Eier legen und sie sich zudem nicht als Masthähnchen eignen – für diesen Zweck gibt es spezielle Züchtungen mit einem höheren Fleischanteil.
Laut der FAO entfallen auf die Massentierhaltung jährlich etwa 18 Prozent des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes. Aber nicht nur die gefährlichen Treibhausgase machen der Umwelt zu schaffen, sondern auch der hohe Wasserverbrauch sowie die extreme Abholzung des Regenwaldes für die Produktion von Fleisch oder tierischen Produkten. So werden beispielsweise für ein 1 Kilogramm Fleisch ganze 16.000 Liter Wasser benötigt! Im Vergleich dazu braucht man für 1 Kilogramm Getreide nur 1.350 Liter Wasser. Vor dem Hintergrund, dass aktuell 800 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, ist dies sehr bedenklich.
Unter dem Strich kann man daraus schließen: Veganer*innen leisten durch ihren Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Hunger ist ein weltweites Problem. Fast 1 Milliarde Menschen auf der Welt haben nicht genug zu essen und sind unterernährt. Die meisten dieser Menschen leben in Entwicklungsländern. Jährlich sterben mehr Menschen an den Folgen des Hungers als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Auf der Erde wird genügend Getreide angebaut, um alle Menschen satt zu bekommen. In vielen Ländern, die von Nahrungsmittelknappheit betroffen sind, werden große landwirtschaftliche Flächen zur Gewinnung von Tiernahrung und zum Export an Industrieländer genutzt. Würde man diese Nahrungsmittel für die Bevölkerung nutzen, könnte ein Großteil des Hungers gestillt werden.
In Deutschland sind derzeit 67 % der Männer und 53 % der Frauen übergewichtig, 23 % der Männer und 24 % der Frauen sind stark übergewichtig also adipös. Zudem steht Übergewicht mit Diabetes und einer Reihe von Folgeerkrankungen in Verbindung.
Eine vegane Ernährungsweise zeichnet sich üblicherweise durch einen hohen Verzehr pflanzlicher Produkte (viele Ballaststoffe) sowie eine geringere Energie- und Fettaufnahme aus, sodass die meisten vegan lebenden Menschen ein gesundes Körpergewicht besitzen. Aber nicht nur die Nahrungsmittelauswahl ist hierbei von Bedeutung, sondern auch die gesunde Lebensweise. Veganer trinken im Durchschnitt weniger Alkohol, rauchen seltener und treiben mehr Sport.
Krebs ist nach den Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland. Mittlerweile gibt es viele Studien, die sich mit einer veganen Lebensweise und dem Krebsgeschehen befassen. Diverse Studien zeigen, dass vegan lebende Menschen gegenüber Fleischessern ein deutlich geringeres Risiko haben an Krebs zu erkranken oder zu sterben. Vor allem das Risiko an Dickdarm- oder Lungenkrebs zu erkranken, ist deutlich geringer.
In den letzten Jahrzehnten ist das Auftreten entzündlicher Erkrankungen deutlich angestiegen. Auch Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise Colitis ulcerosa, Morbus Crohn sowie die rheumatoide Arthritis zählen zu den chronisch entzündlichen Erkrankungen.
Eine wichtige Fettsäure in diesem Zusammenhang spielt die Arachidonsäure. Diese Omega-6-Fettsäure wird im Körper gebraucht, um sogenannte schlechte Eicosanoide (Entzündungsfaktoren) zu bilden. Diese führen zu erhöhten Entzündungsreaktionen im Organismus. Die Arachidonsäure ist vor allem in tierischen Produkten enthalten. Ein Verzicht auf tierische Produkte führt daher zu einer reduzierten Aufnahme der Arachidonsäure. Menschen, die eine vegane Lebensweise verfolgen, haben daher eine geringere CRP-Konzentration (CRP ist ein Marker für den Schweregrad entzündlicher Erkrankungen) als Fleischesser. Aus diesem Grund wirkt eine vegane Ernährung anti-entzündlich und kann auch bei bereits bestehenden Erkrankungen helfen.
Eine vegane Ernährungsweise zeichnet sich durch einen hohen Verzehr pflanzlicher Kost, einer geringeren Energieaufnahme und Fett, einer günstigeren Fettsäurezusammensetzung und einer deutlich geringere Aufnahme an Cholesterin aus. Eine hohe Aufnahme tierischer Produkte erhöht damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb erkranken bzw. sterben Veganer*innen deutlich weniger an Atherosklerose sowie koronaren Herzkrankheiten.
Viele Menschen fragen sich, was man überhaupt noch essen kann, wenn man auf Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte verzichtet. Doch eine vegane Ernährung ist alles andere als einseitig. Durch eine vegane Ernährungsumstellung entdeckt man viele neue unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten, andere Zutaten und Kombinationen, die für Abwechslung auf dem Teller sorgen. Mittlerweile ist das Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln in deutschen Supermärkten sehr vielfältig. Getreide- bzw. Hülsenfrucht-Produkte ersetzen Fleisch und Käse. Auch das Angebot an veganen Kochbüchern und Restaurants nimmt stetig zu.
Ein hoher Fleischkonsum ist die Ursache für eine Reihe von Umwelt- sowie Klimakatastrophen. In der Massentierhaltung werden die gefährlichen Gase Methan und Lachgas in die Umwelt ausgestoßen. Methan sowie Lachgas sind viel wirksamer als Kohlendioxid und damit noch schädlicher für die Umwelt. Außerdem werden durch eine vegane Lebensweise viel weniger Ressourcen wie Wasser und Energie verschwendet. Für zukünftige Generationen ist dies von besonderer Bedeutung.
Quellen