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Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere – Was werdende Mütter wirklich benötigen

Folsäure, Eisen, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, Vitamintabletten A-Z: Auf dem Markt tummeln sich diverse (orthomolekulare) Nahrungsergänzungen für Schwangere & Stillende. Viele der heutzutage vorhandenen Präparate sind leider nur unzureichend an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst und enthalten teilweise Dosierungen, die in keiner Weise zu rechtfertigen sind.

Umfragen der TU München zufolge nehmen ca. 97% der werdenden Mütter Nahrungsergänzungsprodukte zu sich. Grund genug für uns die einzelnen Vitamine, Mineralien und sonstigen Vitalstoffe einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und Sinn bzw. Unsinn in unserem Beitrag „Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere“ herauszustellen.

Fakt ist, dass sich der Bedarf an bestimmten Nährstoffen während der Schwangerschaft stärker erhöht, als der Energiebedarf. Die empfohlene zusätzliche Energiemenge liegt bei ca. 250 kcal/Tag, was ungefähr einem kleinen Teller Nudeln oder einem Vollkornbrot mit Aufstrich entspricht.

Folsäure:

Folat bzw. Folsäure ist ein wasserlösliches B-Vitamin und ein unverzichtbarer Faktor für die Zellteilung, sowie die DNA-Bildung. Damit sich der Embryo – insbesondere sein Neuralrohr (Teil des zentralen Nervensystems im Bereich des Rückenmarks) – richtig entwickeln kann, muss die Folsäure-Zufuhr während der Schwangerschaft deutlich erhöht werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, 400 µg in Form von Nahrungsergänzungen zuzuführen. Tatsächlich liegt die durchschnittliche Zufuhr in Deutschland bei < 200 µg. Da die Bildung des Neuralrohrs schon am 28. Tage der Schwangerschaft abgeschlossen ist (viele Frauen wissen zu dem Zeitpunkt nicht einmal, dass sie schwanger sind) sollten Frauen, die einen Kinderwunsch hegen, unbedingt schon vor Beginn der Schwangerschaft mit der zusätzlichen Zufuhr von Folsäure beginnen. Ansonsten drohen Fehlbildungen des Kindes, die bis zu einer Todgeburt reichen können. Auch Stillende sollten zusätzliche Folsäure zu sich nehmen, da die Versorgung des heranwachsenden Kindes noch über die Muttermilch erfolgt. Fazit: Zwingend zuzuführen.

Omega-3-Fettsäuren:

Ein weiterer bedeutender Faktor für die gesunde Entwicklung des Kindes sind die Omega-3-Fettsäuren. Vor allem die langkettige Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (kurz DHA) ist für die Entwicklung und Funktion von Auge und Gehirn wichtig. Die DGE empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 200 mg DHA in der Schwangerschaft und Stillzeit. Omega-3-Fettsäuren sind in fettem Seefisch wie z.B. Lachs oder Makrele enthalten. Da diese Fischarten jedoch erhöhte Gehalte an Quecksilber aufweisen, sind sie nicht für Schwangere und Stillende geeignet. Fazit: Empfehlenswert.

Jod:

Jod ist essentiell für die Bildung der Schilddrüsenhormone. Schon ab dem 4. Schwangerschaftsmonat kann die Schilddrüse des ungeborenen Kindes selbst Schilddrüsenhormone produzieren und ist daher auf die Jodzufuhr der Mutter angewiesen. Ein Mangel an Jod kann die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen und u.a. zu Fehlbildungen des Gehirns führen. Daher ist es anzuraten, nur jodiertes Speisesalz zu verwenden und während der Schwangerschaft und der Stillzeit unbedingt zusätzlich Jod zuzuführen. Die empfohlene Zufuhr von 230 µg/Tag in der Schwangerschaft wird ohne zusätzliche Nahrungsergänzungen nur in den seltensten Fällen erreicht. Fazit: Empfehlenswert.

Vitamin A:

Der Bedarf an Vitamin A (Retinol) ist sowohl während der Schwangerschaft, als auch während der Stillzeit erhöht. Allerdings wird dieser zusätzliche Bedarf problemlos über die Nahrung gedeckt. Eine zusätzliche (hohe) Vitamin A-Zufuhr in Form von Nahrungsergänzungen birgt sogar die Gefahr von teratogenen Schädigungen (Fehlbildungen des Embryos). Auch wenn neuere Studien diese Auswirkungen nicht bestätigen konnten, sollte man hier lieber Vorsicht walten lassen, zumal ein zusätzlicher Nutzen zweifelhaft erscheint. Keine Gefahr besteht hingegen bei ß-Carotin, dieses kann zwar im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden, jedoch kann der Körper dies regulieren, sodass es nicht zu einem Überangebot kommt. Fazit: Finger weg.

Eisen:

Auch der Eisenbedarf ist während der Schwangerschaft erhöht, vor allem in der letzten Hälfte der Schwangerschaft. Da Eisen essentiell für die Sauerstoffversorgung des Kindes ist, kann ein Mangel zu Schwangerschaftskomplikationen führen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Zufuhr von 30 mg/Tag – 2-3x höher als für eine nichtschwangere Frau. Ein „zu viel“ an Eisen kann jedoch ebenso zu Komplikationen führen, daher sollten Eisenpräparate nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden bzw. es sollten nur niedrig dosierte Eisenprodukte (< 10 mg) eingenommen werden. Fazit: Bedingt empfehlenswert.

Calcium:

Für die optimale Entwicklung von Knochen, Gehirn und Zähnen benötigt ihr ungeborenes Kind ausreichend Calcium. Über die gesamte Schwangerschaft gerechnet, muss die Mutter ca. 30 g zusätzliches Calcium bereitstellen, gleichzeitig ist jedoch auch die Absorptionsrate aus der Nahrung erhöht. Wer selten zu Milchprodukten greift, sollte extra Calcium zuführen, der Rest benötigt es nicht.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt keine zusätzliche Zufuhr während der Schwangerschaft. Fazit: Bedingt empfehlenswert.

B-Vitamine:

Vitamin B2:

Vitamin B2 hat aufgrund seiner Beteiligung an der Bildung von Antikörpern, sowie der Blutbildung einen erheblichen Anteil an der Entstehung bzw. Stärkung des Immunsystems. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren und Stillenden eine erhöhte Zufuhr an Vitamin B2, die oftmals aber über die normale Ernährung gedeckt wird. Fazit: Bedingt empfehlenswert.

Vitamin B6: 

Studien zeigen, dass eine Vitamin B6-Unterversorgung während der Schwangerschaft die Gefahr eines Schwangerschaftsdiabetes sowie von Krampfanfällen erhöht. Weiterhin eignet es sich als Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit. Der Bedarf während Schwangerschaft und Stillzeit ist deutlich erhöht, eine Unterversorgung aber selten. Fazit: Bedingt empfehlenswert.

Vitamin B12:

Vitamin B12 wird zur Bildung der roten Blutkörperchen und der Zellen im Allgemeinen benötigt. Der Bedarf an Vitamin B12 ist während Schwangerschaft und Stillzeit deutlich erhöht. Erschwerend kommt hinzu, dass einige Vitamin B12-haltige Lebensmittel während der Schwangerschaft vom Speiseplan gestrichen werden müssen. V.a. Vegetarier sollten zusätzliches B12 zuführen. Fazit: Empfehlenswert.

Chrom:

Fast 5% aller Schwangeren entwickeln im Laufe ihrer Schwangerschaft einen Diabetes.
Die Ursache hierfür liegt in der Ausschüttung von Schwangerschaftshormonen, die zu einer verstärkten Insulinresistenz führen. Dieser Mechanismus ist dem des Diabetes Typ 2 sehr ähnlich. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Chrom bei Diabetes Typ 2 die Insulinsensitivität der Zellen erhöhen und einem Diabetes entgegenwirken kann. Fazit: Einen Versuch wert.

Mangan:

Oft verwendet, aber in der Schwangerschaft nach aktuellem Wissensstand ohne zusätzlichen Nutzen. Da dieses Spurenelement bisher ohnehin nicht ausreichend erforscht wurde, gilt: Finger weg.

Magnesium:

Aufgrund der während der Schwangerschaft wachsenden Plazenta, sowie des Knochenwachstums des Kindes haben Schwangere einen erhöhten Bedarf an Magnesium. Weiterhin führen die hormonellen Änderungen während der Schwangerschaft zu einer verstärkten Ausscheidung über den Urin. Mangelerscheinungen können in Form von Müdigkeit, Schwangerschaftsübelkeit, vorzeitigen Wehen sowie Bluthochdruck auftreten. Empfohlen wird die Magnesiumzufuhr in der Schwangerschafts- und Stillzeit zu erhöhen, wobei dies im Normalfall über die normale Ernährung gedeckt wird. Fazit: In geringer Dosierung (max. 150 mg) empfehlenswert.

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