Mit der Zeit ist die Kuhmilch immer mehr in Verruf geraten. Zahlreiche Studien widerlegen den positiven Zusammenhang zwischen einer erhöhten Milchaufnahme und einem geringeren Osteoporoserisiko. Mittlerweile sind in deutschen Supermärkten diverse pflanzliche Alternativen zu finden. Welche Milchalternativen es gibt und welche Vorteile sie gegenüber der herkömmlichen Kuhmilch haben, zeigen wir dir in diesem Blogbeitrag.
Inhaltsverzeichnis:
- Der Irrtum um die Kuhmilch
- Enthaltene Stoffe der Kuhmilch
- Milchalternativen
- Einige Milchalternativen im Überblick
- Fazit
Der Irrtum um die Kuhmilch
Was viele vielleicht nicht wissen: Kuhmilch ist nicht für die menschliche Ernährung gedacht. Denn alle (gesunden) Säugetiere bilden nur während der Stillzeit das Enzym Lactase. Die Lactase kann den Milchzucker (Lactose) in der Muttermilch aufspalten und für den Körper nutzbar macht. Mit der Entwöhnung der Muttermilch nimmt auch die Aktivität der Lactase kontinuierlich ab, sodass die Lactose nicht aufgespalten werden kann und es unter anderem zu Bauchschmerzen sowie Durchfall kommt.
In bestimmten Regionen der Welt haben sich jedoch verschiedene genetische Lactase-Polymorphismen durchgesetzt, bei denen das Enzym noch bis ins Erwachsenenalter aktiv ist. Weltweit vertragen allerdings die meisten Menschen keine Milch (etwa 75% der Weltbevölkerung). In Deutschland leiden ca. 15 % der Erwachsenen an einer Laktoseintoleranz.
Wie bei allen Säugetieren muss die Kuh für die Milchproduktion ein Kalb zur Welt bringen. Deshalb werden Kühe einmal jährlich künstlich besamt. Nach der Geburt werden die Kälber den Kühen weggenommen, da die Milch für die menschliche Ernährung vorgesehen ist. Mit Bauernhofidylle hat das nichts mehr zu tun.
Milch ist schon lange kein Naturprodukt mehr, denn die Kühe werden zur Hochleistung getrimmt. Heutzutage schaffen die Kühe durch gezielte Züchtung und speziellem Futter fast die vierfache Milchleistung – allerdings ist dies auf nur vier bis fünf Jahre begrenzt. Früher hat eine Kuh bis zu 20 Jahre lang Milch gegeben.
Enthaltene Stoffe der Kuhmilch
Milch enthält Wachstumsfaktoren, die für das Wachstum und die Entwicklung des Kalbes wichtig sind. Aufgabe der Milch ist deshalb, das Wachstum innerhalb kurzer Zeit zu fördern. Zum Vergleich: Ein Kalb wächst etwa viermal so schnell wie der Mensch; und genau da liegt die Problematik. Die Wachstumsfaktoren unter anderem das IGF-1 können beim Menschen die Entstehung von Krebs begünstigen. IGF-1 ist entzündungsfördernd und hemmt den programmierten Zelltod im Körper.
Neben den enthaltenen Wachstumsfaktoren können auch Medikamente oder andere Schadstoffe über die Kuh in die Milch gelangen. Durch die vielen Verfahren, die die Milch durchlaufen muss, um lange haltbar zu sein, gehen außerdem viele wichtige Inhaltsstoffe verloren.
Natürlich enthält Kuhmilch hohe Mengen an Calcium. Calcium ist ein Mineral, welches für die Knochenmasse wichtig ist und somit für den Erhalt und Aufbau von Knochen sowie Zähnen von Bedeutung ist. Allerdings hat Milch hohe Mengen der schwefelhaltigen Aminosäuren, die zu einer erhöhten Calcium-Ausscheidung führen. Das in der Milch in großen Mengen enthaltene Phosphat trägt ebenfalls zu einer erhöhten Säurebelastung des Körpers bei. Der Körper übersäuert und dem Körper wird Calcium entzogen.
Des Weiteren zeigen aktuelle Studien keinen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Milch und dem Schutz vor Osteoporose. Im Gegenteil: In den Ländern, in denen ein geringer Milchkonsum herrscht, tritt Osteoporose seltener bis gar nicht auf. Das Osteoporoserisiko steigt sogar, bei einem Verzehr von mehr als 200 ml Milch am Tag.
Gute Calcium-Alternativen sind Grünkohl, Brokkoli, Lauch, Fenchel und calciumreiche Mineralwasser.
Milchalternativen
Tatsächlich waren Milchalternativen noch bis 1990 in Deutschland verboten, um tierische Milch- und Milcherzeugnisse zu schützen. Laut der EU-Verordnung dürfen Milchalternativen nicht „Milch“ heißen, sondern nur als „Drink“ deklariert werden. Nur Kokosmilch darf auch als „Milch" gekennzeichnet sein, da sie bereits vor der EU-Verordnung auf dem Markt war.
Milchalternativen enthalten einen hohen Gehalt an Wasser, sie sind daher energieärmer als Kuhmilch. Alle Drinks sind cholesterinfrei sowie fettarm und besitzen viele ungesättigte Fettsäuren. Bei der Herstellung sind Milchalternativen umweltfreundlicher: Es wird weniger CO2 produziert und weniger Wasser verbraucht.
Dennoch sind Milchalternativen höher zu besteuert und da sie keine Subventionen erhalten, kosten sie mehr als Kuhmilch.
Einige Milchalternativen im Überblick:
Sojamilch
Sojamilch wird aus Sojabohnen hergestellt und ist die vergleichbarste Alternative zur Kuhmilch. Sie ist nährstoff- und vitaminreich und hat etwa den gleichen Anteil an Proteinen bei einem geringeren Fettgehalt. Sie schmeckt süß und nussig und lässt sich genauso gut Aufschäumen wie Kuhmilch.
Reismilch
Reismilch wird aus Reis gewonnen und hat einen süßlichen Geschmack. Der Drink aus Reis ist von allen Ersatzprodukten der allergenärmste und daher perfekt für Allergiker und Menschen mit Unverträglichkeiten geeignet.
Mandelmilch
Mandelmilch schmeckt nussig und ist bereits seit mehreren Jahren in Spanien und Portugal ein beliebtes Getränk. Mandeln besitzen jede Menge Vitalstoffe, neben ungesättigten Fettsäuren enthalten Mandeln viele sättigende Ballaststoffe und Eiweiß.
Hafermilch
Hafermilch wird aus entspelztem Hafer hergestellt und enthält den cholesterinsenkenden Ballaststoff ß-Glucan. Sie hat einen milden leicht nussigen Geschmack und ist zu Hause ganz leicht selbst herzustellen.
Kokosmilch
Kokosmilch hat einen süßlichen exotischen Geschmack. Im Vergleich zu allen anderen Milchalternativen ist sie sehr fettreich, besteht allerdings nur aus guten Fettsäuren. Außerdem ist sie proteinreich und enthält viel Magnesium. Sie eignet sich nicht nur im Getränk, sondern auch für Reisgerichte, Desserts und Saucen.
Fazit
Milch ist schon seit längerem in Verruf geraten. Neueste Studien zeigen, dass Milch das Osteoporoserisiko nicht senkt, dafür aber Inhaltsstoffe enthält, die das Krebsrisiko erhöhen können. Außerdem beutet die Milchproduktion die Milchkühe aus und auch die Umweltbelastung nimmt zu. Milch-Alternativen sind deshalb eine gute Wahl.