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Fleischkonsum in Deutschland und die Auswirkungen

Kaum ein anderes Lebensmittel hat so viele negativen Auswirkungen auf die Umwelt wie Fleisch. Denn der Fleischkonsum führt zu einem erhöhten Artensterben, einer hohen Ressourcenverschwendung und begünstigt den Klimawandel.

Der Fleischkonsum in Deutschland

Pro Jahr verzehren die Deutschen durchschnittlich etwa 60 kg Fleisch. Dabei essen Männer doppelt so viel Fleisch wie Frauen; Männer im Schnitt etwa 1100 g die Woche, Frauen dagegen nur 600 g. Besonders beliebt sind dabei Schweine- und Geflügelfleisch.

Obwohl die Verbraucher versuchen den Fleischkonsum zu reduzieren und auch der Anteil an Vegetariern und Veganern deutlich ansteigt, isst trotzdem noch etwa 75 % der Bevölkerung täglich Fleisch.

Im Laufe eines Lebens verzehrt jeder Deutsche im Durchschnitt 1.094 Tiere: davon 945 Hühner, 46 Schweine, 46 Puten, 37 Enten, 12 Gänse, 4 Rinder und 4 Schafe.

Diese großen Massen können nur durch eine Massentierhaltung gewährleistet werden.

Die Massentierhaltung

Inzwischen stammt der größte Anteil der Fleischproduktion aus Betrieben der Massentierhaltung. In der Massentierhaltung stehen den Tieren nur wenige Quadratmeter zur Verfügung, sodass sie ihren natürlichen Bedürfnissen nicht nachgehen können.

Diese Betriebe und Schlachthöfe befinden sich meist fernab von menschlichen Siedlungen. Denn die Menschen möchten das Fleisch ohne schlechtes Gewissen, ohne Gestank und ohne Blut genießen.

Da die Tiere auf engstem Raum in großen Massen zusammenleben, kommt es häufig zu Erkrankungen und Infektionen. Um diese zu bekämpfen, erhalten die Tiere Antibiotika über das Trinkwasser. Etwa 75 % der verkauften Antibiotika in Deutschland werden an die Tiere verabreicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht außerdem davon aus, dass derzeit gesunde Tiere mehr Antibiotika bekommen als kranke Menschen.

Letztlich haben die Tiere in der Massentierhaltung nur ein kurzes und trauriges Leben bis zu ihrer Schlachtung. Doch auch der Anteil der Tiere, die schon vor der Schlachtung sterben, ist hoch. Beispielsweise sterben mehr als 20 Prozent aller Schweine schon während der Mast.

Auch der sterile Umgang und der häufige Einsatz von Antibiotika führt dazu, dass die Darmbakterien der Tiere geschädigt werden und folglich kein Vitamin B12 mehr synthetisiert werden kann. Daher erhalten die Tiere in der Massentierhaltung Vitamin B12-Präparate. Näheres zu Vitamin B12 erfahrt ihr unter Basiswissen Mikronährstoffe

Die Auswirkungen des Fleischkonsums

Ressourcenverschwendung

Der heutige hohe Fleischkonsum zehrt an den Ressourcen der Erde. So werden zur Herstellung eines Kilogramms Schweinefleisch etwa 10.000 Liter Wasser benötigt, für Rindfleisch sogar 15.000 Liter. Gleichzeitig haben 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Auch das Grundwasser wird mit Dünger, Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln verschmutzt.

Klimawandel

Ein hoher Fleischkonsum ist eine wesentliche Ursache der globalen Erwärmung. Denn die Erzeugung und der Konsum tierischer Lebensmittel, vor allem Fleisch, sind für einen Großteil der Treibhausgase Lachgas und Methan verantwortlich, die weitaus klimaschädlicher sind als das Kohlendioxid (CO2). Weltweit ist die Viehhaltung für etwa 14,5 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich.

Treibhausgase führen dazu, dass die Durchschnittstemperatur der Atmosphäre und der Meere ansteigt. Dies hat zur Folge, dass Umweltkatastrophen gehäuft auftreten.

Artensterben

Ein hoher Fleischkonsum beschleunigt das Artensterben auf der Welt. In vielen Ländern werden Wälder abgeholzt, um Weide- oder Anbauflächen für die Produktion von Futtermittel zu gewinnen. Aufgrund der Abholzung von Regenwald verschwinden viele Tier- und Pflanzenarten von unserem Planeten. Auch in Industrieländern sind immer mehr Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht.

Hunger

Eigentlich produzieren wir heutzutage genügend Lebensmittel, um die gesamte Weltbevölkerung satt zu bekommen. Trotzdem geht heute noch jeder neunte Mensch auf der Welt hungrig ins Bett. Weltweit haben etwa 815 Millionen Menschen nicht genug zu essen, betroffen sind vor allem Menschen in Entwicklungsländern.

Nur fast die Hälfte des weltweit angebauten Getreides dient als Lebensmittel, etwa ein Drittel ist für die Tierernährung bestimmt. Zur Produktion von beispielsweise einem Kilogramm Schweinefleisch benötigt der Landwirt rund drei Kilogramm pflanzliches Futter.

Die hohe Nachfrage nach Mais, Soja oder Weizen als Futtermittel führt zu steigenden Preisen dieser Nahrungsmittel. Die Menschen in den ärmeren Ländern können sich diese Grundnahrungsmittel dann nicht mehr leisten. Außerdem werden Kleinbauern von ihrem Land verdrängt und können selbst keine Nahrung mehr anbauen.

Zunehmende Erkrankungen

Mittlerweile sprechen immer mehr Menschen nicht mehr auf eine Behandlung mit Antibiotika an.

Die Ursache ist der häufige Gebrauch von Antibiotika und das nicht nur in Artpraxen oder Krankenhäusern. Denn in der Massentierhaltung werden Antibiotika präventiv gegen Erkrankungen eingesetzt. Die Bakterien fangen dann an zu mutieren und werden gegen die eingesetzten Antibiotika resistent.

Die resistenten Bakterien gelangen nun über den Verzehr von Fleisch in den menschlichen Körper. Die Antibiotika versagen dann gegen diese resistent gewordenen Bakterien und Krankheiten können nicht richtig behandelt werden.

Fazit

Ein hoher Fleischkonsum hat viele negativen Auswirkungen. Denn der Fleischkonsum führt zu einem erhöhten Artensterben, einer hohen Ressourcenverschwendung und begünstigt den Klimawandel. Aufgrund dessen ist es von Vorteil auf Fleisch zu verzichten.

Eine gute Alternative zu Fleisch ist beispielsweise Tofu. Denn Tofu enthält ebenfalls wertvolle Proteine, bei weniger Fett und Kalorien. Es ist cholesterinfrei, ressourcenschonender und umweltfreundlicher.

Wer trotzdem nicht auf Fleisch verzichten möchte, sollte beim Metzger des Vertrauens das Fleisch kaufen.

Quellen